Sprach- und Stilkritik

Corinna schaut hin und hört zu.


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Das Tier im Mann – WM-Sprach- und Stilkritik zum 28.6.2014

Gerd Gottlob (GG), Reporter des Spiels Brasilien – Chile, schreit, kreischt und brüllt uns 126 Minuten fast pausenlos an, und zwar so laut, dass man kaum etwas von der Stadionatmosphäre noch vom Spiel selbst etwas mitbekommt.

„Er geht zu Boden!! Aber er war vorher schon ins Straucheln gekommen!!! – „Nein! Er hat dreimal was auf die Socken gekriegt!!!“ – „Ooooh, ist das Gelb für Neymar??! – „Ist er ein Abstauber oder … nein! War es ein Eigentor?!“

In der Halbzeitpause ersinnt Me (Mehmet Scholl) das berückendste Wort dieser WM: die „Gänsehautentzündung“ als Synonym für allerhöchste Anspannung. Die SZ hat dies zwar vor mir schon bei Facebook gepostet, aber es ist zu treffend, um es nicht noch einmal zu erwähnen. Dafür gibt´s eine schöne 1, Me.

In der zweiten Halbzeit schöpft GG etwas Atem, den er auch benötigt für widersprüchliche Aussagen wie über den brasilianischen Trainer Scolari: „Er stammt zwar aus Italien, aber er ist sich der Größe seiner Aufgabe bewusst.“ Das hört sich so an, als könnten die Menschen in Italien weder Herausforderungen meistern noch Verantwortung übernehmen. Überaus intelligent ist auch dieses Urteil: „Sie müssen beide in die Verlängerung, wenn das so weitergeht.“ Hat man je eine Verlängerung gesehen, bei der nur eine Mannschaft auf dem Platz spielte und die andere es sich im Mannschaftsraum bei einem Bier gemütlich machte?

Beim Elfmeterschießen gibt es dann kein Halten mehr (um ein Sprachklischee zu bemühen), und GG überplärrte jegliches andere Geräusch: „ER HAT KEINEN GUTEN FUSS!“ – „DER KEEPER, DA, DER KEEPER!!! ER IST RAUS!!!“ –  „DIE NÄCHSTE GELEGENHEIT FÜR DIE BRASILIANER!!!“

Nun ja. Fußball ist meist eine sehr aufregende Angelegenheit, da kann es schon einmal laut werden. Nur bei HSV-Spielen ist es in letzter Zeit recht still. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich empfehle GG als therapeutische Maßnahme dies: http://www.messbar.de/nti-audio-xl2-schall-messgeraet-mit-frequenzanalyse.html  Das ist zwar recht teuer, aber dafür darf die ARD gern meine Gebühren ausgeben.

Das Spiel Kolumbien – Uruguay hat Steffen Simon in gewohnter Manier klug und sachlich moderiert, leider hatte ich einen solchen Druck auf den Ohren, dass ich ihn kaum verstanden habe.

Ich beneide Tarun Biswas, der heute dies Bild schickte, um friedliche, brasilianische Ruhe.

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In Recife sitzt der Genitiv auf der Bank und wird nass – WM-Sprach- und Stilkritik zum 26.6.2014

Es hat wieder geregnet, und das musste Olli 2 so kommentieren: „Trotz diesem Regen wird das schon werden.“ Bastian Sick hat sich dem Thema umfassend gewidmet, sodass ich hier nur die Auflösung des Rätsels liefere: „Das wird trotz des Regens schon werden.“ http://www.canoo.net/services/Controller?project=1&language=0&service=glossary&input=Genitiv&expression=3847

Olli 2 hat immer noch Probleme mit den Indefinitpronomen, so verwechselt er immer noch die Anrede „du“ mit dem unbestimmten „man“: „Wenn du (Olli 1 anblickend) als Torwart nicht immer konzentriert bist, dann bist du (in die Kamera den Zuschauer anblickend) einfach nicht gut genug.“ Immerhin haben wir jetzt verstanden, dass weder Herr Welcke noch wir jemals gute Torwarte sein werden. Olli 2 braucht neben Grammatiktraining auch dringend einen Stylisten – das in Mausbraun und Schlamm changierende Jackett mit wulstigen Nähten sieht aus, als hätte er es bei einer Versteigerung von Honeckers Kleidersammlung erworben.

Olli 3 (Oliver Schmidt) hingegen beherrscht zumindest den Genitiv, muss es dann aber auch gleich übertreiben: „Das ist der Horror eines jeden Trainers.“

Sonst neigte Olli 3 dazu, nicht richtig informiert zu sein: „Beckerman ist der Frisurenweltmeister der WM.“ Aber das war doch Fellaini, oder?

Im weiteren Spielverlauf schaute er auch nicht genau hin, zudem zeigt er eine gewisse Rechenschwäche, so über Thomas Müller: „Der Starkstromfußballer trifft und trifft und trifft.“ (Beim Stand von 1:0 hat Müller nicht dreimal getroffen.)

Er empfiehlt allen Zuschauern, dringendst einen Optiker aufzusuchen: „Die Lesehilfe für die Nationalhymne finden Sie auf …“ Falsches Wort, unhöfliches Benehmen.

Krumme Vergleiche würzen wieder den Fußballabend: „Mertesacker ist irgendwie auch ein Müller.“ oder auch: „Die Deutschen haben gewonnen, ohne ein Feuerwerk des Hochglanzfußballs abbrennen zu müssen.“

Tröstlich und aufmunternd war dann aber das Interview, das KMH mit Jogi Löw führte. Nach den unerträglich banalen Intermezzi der letzten Wochen durfte sie endlich einmal Sachverstand zeigen und kluge Fragen stellen. Der gute Eindruck wurde leider abgemildert durch das Outfit: Dieses pinkfarbene Blümchen-Wickeldings sollte wohl brasilianisches Flair ausstrahlen, die grünen Schlabbershorts, die Einblick bis fast zum Höschenrand boten, wieder die schönen schlanken Beine in Szene setzen. Ich hätte zu einem schlichten weißen T-Shirt mit kniebedeckendem einfarbigen Rock geraten: Das hätte der Sache die Seriosität gegeben, die ein Bundestrainer von den Medien erwarten darf.

Die Fotos (Tarun Biswas) zeigen die Anfahrt der Fans zum Stadion in Recife.

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Über das Beißen – WM-Sprach- und Stilkritik zum 24.6.2014

Es ist das Thema des Tages. Machen wir uns also auf in die Welt der Überschriftenkünstler; hier eine Auswahl der Titel von heute, 25. Juni 2014:

„Chiellini wird zum Opfer: Suárez beißt wieder zu“ (Kicker online) – Hier wird noch einigermaßen sachlich das Ereignis benannt und die Beteiligten bekommen einen Namen.

„Krass! WM-Star Luis Suárez beißt seinen Gegner!“ (Promiflash online) – Jugendsprache und zwei unnötige Ausrufungszeichen signalisieren mit ihrer „schreienden“ und lauten Grafik dem Leser die unerhörte Drastik des Vorfalls.

„Suárez beißt Italien raus – Prandelli tritt zurück“ (Hamburger Abendblatt online) – Ein Mensch kann kein Land beißen, schon gar nicht ein Stück davon abbeißen. Der italienische Trainer wird genannt, nicht aber der gebissene Chiellini.

„Suárez beißt Italien weg“ (fanfeed.de) – Nein, Suárez kann nicht nur einem Land ein Stück abbeißen, er kann es sogar einfach ganz und gar irgendwohin beißen.

„Luis Suárez – Ein Stürmer beißt sich durch“ (welt online) – Hier wird das Ereignis gar nicht mehr benannt, wir erfahren, dass der Mensch Suárez ein Fußballspieler auf einer wichtigen Position ist, zudem hat er wohl ein schweres Schicksal, denn er muss sich „durchbeißen“.

„Kannibale Suárez beißt schon wieder zu“ (Sport24 online) – Nun wird aus einem vom Schicksal Gebeutelten ein Menschenfresser. Es war aber nicht zu sehen, dass Suárez Chiellini ein Stück Schulter abgebissen hat.

„ „Vampir“ Suárez beißt wieder zu“ (MSN sport online) – Jetzt verwandelt sich Suárez vom Menschenfresser in einen Blutsauger. Vampire schlagen der Sage nach aber in der Regel nachts zu – dies ist also ein unglücklicher Vergleich, denn es war taghell.

„Beißattacke gegen Chiellini – Suárez wird rückfällig“ (ntv-online) – Auch hier wird an das Mitgefühl des Lesers für einen geplagten Fußballspieler appelliert, anstatt das genaue Ereignis zu nennen.

Meine liebste Überschrift, die unkommentiert glänzen darf:

„WM-Aus für Italien – Uruguay beißt sich ins Achtelfinale“ (Mitteldeutsche Zeitung online)


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Wenn ich beim WM-Club bin, dann fotobombe ich – WM-Sprach- und Stilkritik zum 23.6.2013

Der Vorreigen neigt sich dem Ende, alle warten ungeduldig auf die K. o.-Runde mit Verlängerungen und Elfmeterschießen. Auch macht sich eine gewisse Erschöpfung breit, die sich in ellenlangen Mutmaßungen darüber äußert, wer gegen wen mit welchem Ergebnis und wann ins Achtelfinale kommt. Dabei befleißigen sich Moderatoren der temporalen „Wenn-dann-Formel“, die man gestern Abend etwa 500 Mal und hartnäckig zu hören bekam: „Wenn Mexiko gegen Kroatien unentschieden spielt, dann …“. http://www.duden.de/rechtschreibung/wenn#Bedeutung5 Aber konsequent sein ist nicht alles, das wissen alle Eltern. http://www.medizin-im-text.de/blog/2012/15019/wenn-dann-satze-in-der-erziehung/

Unbedingt abraten möchte ich vom WM-Club der ARD. Hierzu werden unter anderem Schauspielerinnen eingeladen, die überdimensionale roséfarbene und teppichartige Trenchcoats tragen. Deren Fußball-Expertentum gründet sich darauf, dass sie einmal einen Fan-Brief von Jogi Löw bekam. Zudem zeichnet sich das Format durch unerträgliche Wiederholungen umgangssprachlicher Wörter wie „geil“, „ist doch scheiße“ oder gar „fotobomben“ aus.

http://www.sportschau.de/fifawm2014/video/videowmclubvomberlinerbadeschiff100.html

 


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Geräuschlose und laute Schnappatmung und Maschinenpistolen im Stadion – WM-Sprach – und Stilkritik zum 22.6.2014

Achtet man auf Bela Rethys Sprechweise und blendet bewusst – was mitunter recht schwer ist – die Sprach-, Stil- und Grammatikfehler aus – bemerkt man quälend lange stille Pausen zwischen einzelnen Wörtern, bevor Rethy sich zum Punkt vorangearbeitet und den Satz endlich abschließt: „Das war … sicher ein Grund … für seine … … … Verletzung.“

Eine Meisterin der geräuschvollen Schnappatmung an falschen Satzstellen ist übrigens Gundula Gause vom heute journal: „Bundespräsident (huahh!) Gauck wies bei einer Veranstaltung (huahh!) mit drastischen Worten Neonazis (huahh! plus aufgerissene Augen) zurecht (huah!).“ Das ist übrigens ein Grund, warum ich lieber die Tagesthemen schaue. Ich empfehle beiden diese Adresse, ist auch gar nicht weit vom Lerchenberg entfernt: http://weiterbildungsportal.rlp.de/k1915031?q=Stimmbildung

In der Halbzeitpause des Spiels Belgien – Russland fährt die Kamera über das Stadionpublikum und bleibt bei einem männlichen Fan hängen, der ein Schild mit der Aufschrift „Fellaini, marry me“ hochhält.

Rethy: „Oh … ist das nicht ein Mann? … Na ja, ist ja mittlerweile auch erlaubt.“

Hören wir hier vielleicht eine gewisse Ablehnung liberalen Denkens heraus?

Mein Reporter vor Ort, Tarun Biswas, stellt mir heute dieses Foto zur Verfügung, mit der Anmerkung: „Dass der Mannschaftsbus eskortiert wird, macht ja in einigen brasilianischen Städten sehr viel Sinn, und auch sonst waren die Damen und Herren der Militärpolizei außerordentlich freundlich und hilfsbereit. Dass aber die FIFA-Stewards beim Abhängen deutscher Banner von Polizisten mit Maschinenpistolen eskortiert wurden … Das hat im Stadion nichts zu suchen.“ Dem schließe ich mich an.10462544_10154264384640082_7511969732031103168_n


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Die Schlacht in Fortaleza und das Nichts während der Halbzeit – WM-Sprach- und Stilkritik zum 21.6.2014

Die Gleichsetzung von Krieg und Fußball hat eine lange Tradition; und gerade, wenn die deutsche Nationalmannschaft spielt, setzen Moderatoren und Sportreporter ungehemmt und unüberlegt Kriegsrhetorik ein. Hier ein paar Beispiele für „ressentimentbildende Ausdrucksweisen“ (http://www.friedenspaedagogik.de/materialien/kriege/kriegsgeschehen_verstehen/medien_und_krieg/kriegsrhetorik/analyseraster_fuer_kriegsrhetorik) von Tom Bartels, Reporter des Spiels Deutschland-Ghana: „Die übermächtige deutsche Mannschaft könnte über Ghana hinwegrauschen.“, „Mensa packt die nackte Angst, wenn Özil kommt.“, „Das Brüderduell“, „Die deutsche Dominanz“, „Deutschland hat geantwortet.“, „Jetzt macht Deutschland ernst.“, „Die Abwehr ist kampferprobt.“

Zusätzlich wird der Zuschauer zur Einstimmung auf ein eigentlich friedliches, sportliches Zusammenkommen von 25 Menschen auf den Kriegszustand mit Bildern beglückt, die zeigen, wie der deutsche Mannschaftsbus von „25 Motorrädern, 3 Hubschraubern und unfassbar viel Militär“ (Jürgen, der Außenreporter) zum Stadion begleitet wird.

Das gefällt mir nicht.

Wie schön, dass zum Ende des Spiels wieder Harmonie herrscht:

Mo: „Ich liebe dich.“ Me: „Ich erinnere mich dunkel.“

Allen, denen das martialische Gebrabbel unerträglich in den Ohren dröhnt, empfehle ich, während der zweiten Halbzeit eines WM-Spiels, an dem die deutsche Mannschaft beteiligt ist, heimlich den Raum zu verlassen, hinauszutreten, in den Himmel zu schauen und zu lauschen: Die Welt ist menschenleer, kein Laut ist zu hören außer dem Streit der Elstern in der Linde und einem leisen Rauschen des Mitsommerwindes.

Die rot-weiß geringelten Kniestrümpfe der Iraner erinnern an die Lutschstangen vom Dom (für Nichthamburger: Jahrmarkt oder Kirmes): https://www.sweets-online.com/lutscher/zuckerstangen/zuckerstange-schirme-rot-weiss-gebogen-50-stueck/a-4345/

Ich finde das süß.


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Asthma und niedergehendes Gefrorenes – WM-Sprach-und Stilkritik zum 19.6.2014

Die Rückmeldungen häufen sich, was mich sehr freut. So z. B. von Florian, der darum bat, Mes stilsichere Abschiedsrede für die Spanier positiv zu würdigen. Ich schließe mich Florians und Mes Meinung an: „Da gehen jetzt einige Spieler von Bord, die über Jahre Topleistungen gebracht haben, alles gewonnen haben. Sie haben uns viel Freude gemacht – aber auch sehr wehgetan.“

Kathrin Müller Hohenstein (KMH) führt flache, inhaltslose Interviews mit den Spielern und Betreuern der deutschen Nationalmannschaft, als Beispiel soll dieses „Gespräch“ mit Mario Götze dienen:

KMH: „Sind Sie auch bei der Schafskopfrunde dabei?“

Götze: „Mmpf.“

KMH: „Siewirken immer so mürrisch.“

Götze: „Mmpf.“

Olli 3 (Oliver Schmidt) ist im Spiel England – Uruguay in so viele Sprachuntiefen gefallen und Stil-Fettnäpfchen getreten, dass der zunächst gute Eindruck hinfällig wird.

„Er ist der linke Lungenflügel Uruguays.“ Ja, das ist eine Allliteration, das war es aber auch schon; ein intelligenter Vergleich ist es nicht.

„Uruguay ist ein verrücktes kleines Land.“ Ein peinliches Pauschalurteil.

„Er hat um die Gefahrenzone ein enges Gefahrenpaket geschnürt.“ Das kommt davon, wenn man zu oft die Bildzeitung liest.

„Wenn Souarez auf die Toilette geht, regnet es Einwürfel.“ Igitt.

Ich danke Fanny Vildebrandt für diese herausragende Recherchearbeit:

https://www.freitag.de/autoren/mdell/talent-leidenschaft-leistung?utm_content=buffer3d29b&utm_medium=social&utm_source=facebook.com&utm_campaign=buffer

Die Spieler der uruguayischen (und nicht etwa“ uruguayanischen“, wie alle Moderatoren falsch sagen) Nationalmannschaft stellen mit Abstand die attraktivsten Männer der WM. Edinson Cavani könnte der kleine Bruder von Orlando sein. Ich mein‘ ja nur.


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Phraseologische Zwillingsformeln, Alliterationen mit Anfangslaut und Gottes Fügungen – WM-Sprach- und Stilkritik zum 18.6.2014

Me (Scholl) war zunächst nicht in Form, wirkte desolat und übermüdet, stotterte und hatte Wortfindungsstörungen, was bei Mo (Opdenhövel) zu enerviertem Augenrollen führte. So war der M-und-M-Prolog zum Spiel Australien – Niederlande auf das Wesentliche beschränkt.

Mo: „Bist du geistig da … ?“

Me: „Äh, nö, ja, ich heb dann die Hand?“

Ein temporeiches und spannendes Spiel sorgte auch nicht dafür, Me aufzuwecken.

Me: „Gibt’s ein Wort für super?“

Mo: „Ja, äh, … großartig?“ (Hier hätte ich von einem Mann, der sein Geld mit Sprechen verdient, aber mehr Synonyme erwartet: aufsehenerregend, außerordentlich, beeindruckend, bestechend, bemerkenswert, erstaunlich, fulminant, brillant, bewundernswert, …)

Zum Spiel Spanien- Chile wurde Me endlich munter, ja geradezu erfrischt erklomm er schwierige sprachliche Höhen und steckte damit auch Gerd Gottlob und Mo an.

Me: „Wucht und Wille, die zwei W’s reichen aus, um Spanien zu besiegen.“

Mo: „Tiki-Taka ist jetzt reif für Taka-Tuka.“

GG: „Da packt ihn der Wahnsinn, das kann doch nicht wahr sein.“

Mo: „W und W und T und T – höhöhöhö!“

http://de.wikipedia.org/wiki/Alliteration

http://de.wikipedia.org/wiki/Phraseologismus

Nach dem Spiel wurde Cristo Redentor (Christo der Erlöser) eingeblendet, was Mo zu einem wirklich blamablen Hinweis auf den nicht verstehbaren Willen des Himmels verleitete: „Auch Christus konnte den Spaniern nicht helfen, die Messe ist gesungen.“

Die Australier tragen tapfer die Niederlage und ebenso tapfer eine grüngelbe 60er-Jahre-Kombination, die besser zu diesem Verein passen würde:

http://www.fsv-gruen-gelb-osterfeld.de/Joomla/index.php

 


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Über die gefühlten „Wie“ und „Als“ in keinster Weise – WM-Sprach- und Stilkritik zum 17.6.2014

Olli 2 (Herr Kahn) hat ja schon 2010 eine klare Unsicherheit in dem Gebrauch der Vergleichspartikel „wie“ und „als“ gezeigt. Nach „gefühlten“ (dazu gleich mehr) 15 Fehleinsätzen deshalb heute eine Anweisung zum richtigen Gebrauch. http://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/als-wie

Ja, und auch Olli 1 verzettelt sich manchmal in Umgangssprache: „Bis dahin war es ein gefühlter Sieg.“ Man kann einen Sieg natürlich nicht „fühlen“, man kann ihn aber erwarten oder annehmen. Dieses nervtötende avantgardistisch daherkommende „gefühlt“ ist ein (falsches) Synonym für „etwa/ungefähr“. Nun ja, Gefühle können schon einmal ungefähr sein.

Herr Rethy wieder ganz in seinem Element: „Sie sind in keinster Weise zu beschäftigen.“ „In keinster Weise“ steht tatsächlich im Duden und meint, umgangssprachlich scherzhaft, „überhaupt nicht“. Grammatikalisch ist das allerdings ganz und gar falsch, denn „kein“ ist nicht steigerbar. Und „gefühlt“ waren sowohl Brasilianer als auch Mexikaner ziemlich beschäftigt, wenn auch ergebnislos.

Auch Marouane Fellaini folgt dem Retrotrend, dieses Mal Richtung Siebzigerjahre: Die Paul-Breitner-Matte hat Stil! Fellaini-Fans sollten unbedingt bei der nächsten Versteigerung mitbieten:

http://www.ebay.de/itm/Afro-Paul-Breitner-Style-Peruecke-Porno-Locken-70er-Zuhaelter-Karneval-Fasching-/200762064444